Kongregation der Franziskanerinnen Erlenbad e.V.
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50 Jahre Arbeit in Nordindien

Zwei Schwestern, Sr. Anna Maria Weinmann und Sr. Vera Beck, aus der Europäischen Region flogen nach Nordindien, um an die Jubiläumsfeier am 6. Januar in Bhopal  teilzunehmen. Lesen Sie hier warum und erfahren Sie mehr über das, was dahinter steckt. 

Anfang der 60 Jahren beginnt die Zahl der Mitglieder in europä-ischen Ordensgemeinschaften zurückzugehen. In Indien dagegen wollen mehr junge Frauen eintreten als es dort möglich ist. Die Bischöfe von Deutschland und Indien ermutigen daher deutsche Ordensgemeinschaften, junge Frauen aufzunehmen. 

So kommen zwischen 1963 und 1969 40 junge Frauen ins Erlenbad. Sie werden zu Krankenschwestern und Kindergärt-nerinnen ausgebildet. Diese Schwestern sollen in Europa wirken. Doch die wachsende Not in ihrer Heimat bewegt sie dazu, nach Indien zurückzukehren. 1975 wird die erste Gruppe entsandt. Ihre Apostolate werden von der Europäischen Provinz finanziell unterstützt.

Entsendung der nordindischen Schwestern

Heute sind die Schwestern tätig in Schulen, Gesundheitsfür-sorge, Sozialarbeit, seelsorge ud Beratungsgespräche für Frauen und Kinder. Diese Schwestern haben einen fruchtbaren Funda-ment aufgebaut, so dass die Zahl der junge Frauen zunimmt.

Jetzt nach 50 Jahren flogen zwei Schwestern, Sr. Anna Maria Weinmann und Sr. Vera Beck, aus der Europäischen Region nach Nordindien, um an die Jubiläumsfeier am 6. Januar in Bhopal  teilzunehmen. Hier ist ein Brief von den beiden Schwestern über die Jubiläumsfeier und ihre Eindrücke während der Zeit in Nordindien. Danach ist die Ansprache von Sr. Anna Maria bei der Feier, wobei sie das Geschenk der Europäischen Region,- eine Statue der Mutter Gottes, überreichte.

Der Brief von Schwestern Anna Maria Weinmann und Vera Beck

Liebe Schwestern, liebe Co-Mitglieder,
Sr. Vera und ich sind wieder gesund aus Indien zurückgekehrt. Wie soll man eine Reise mit so vielen Eindrücken und Erlebnis-sen in Kürze aufschreiben? Wir wollen mit diesem Brief ver-suchen, einen kleinen Einblick zu geben und mit Euch zu teilen.
„Der 6. Januar 1975 ist ein bedeutendes Datum in der Geschichte der nordindischen Provinz: Die Schwestern des hl. Franziskus kehrten von Europa nach Indien zurück.“ So steht es im Buch der Geschichte mit dem Titel: „Unerschrocken auf dem Weg“. Auf den Tag genau, am 6. Januar 2025, wurde im Provinzhaus in Bophal das 50-jährige Jubiläum gefeiert. Die Freude der Schwestern war groß, dass 2 Vertreterinnen aus der Europäischen Region daran teilnehmen konnten.
Das Fest wurde eröffnet mit einer Eucharistiefeier, dem der Erzbischof aus Bophal vorstand. Ca. 40 Priester, Ordensobere/ -innen, Ordensangehörige und viele Freunde und Bekannte waren gekommen, um mitzufeiern. Nach der Eucharistiefeier wurden Grußworte gesprochen und anschließend ein sehr beeindruckendes Theaterstück aufgeführt, in dem sich die schon verstorbenen Schwestern Sr. Thomasine, Sr. Adelbert, Sr. Marie Therese, Sr. Jeromitta, Sr. Marie Lourdes und Sr. Silvia im Himmel miteinander austauschten, wie alles angefangen und wie es sich entwickelt hat, bis heute. Viele Tänze und Gesänge machten die unterschiedlichen Gegenden und Kulturen sichtbar, in denen die Schwestern tätig sind. Der ganze Abend war geprägt von Begeisterung und lebendiger Freude. Es war eine einmalige Gelegenheit, fast allen Schwestern der Provinz zu begegnen, denn von allen Stationen waren sie gekommen. Auch alle Novizinnen, Postulantinnen, Kandidatinnen und Aspiran-tinnen setzten sich tatkräftig für das Gelingen des Festes ein.

Nach diesem unvergesslichen Tag stand ein ganz anders Programm für uns bereit: Besuche auf den Stationen in Raisen (mit Abstecher zum Weltkulturerbe Sanchi, eines buddhistischen Monuments) und in Budni, das Anschauen von Sehenswürdig-keiten von Bophal und Umgebung (Völkermuseum, Naturschutz-gebiet, großartige Tempel). In den 3 Tagen, die wir in Neu Delhi verbrachten, wurden wir ebenfalls zu einigen Sehenswürdig-keiten geführt (Qutub Minar – Grabstätten von Königen, einen Lotostempel, das Indientor und eine Lichtershow im Tempel Akshardham) und wir besuchten einen Slum, in dem unsere Schwestern arbeiten. Allein die Fahrten zu den jeweiligen Zielen war ein reines Abendteuer – jeden Tag neu! Wir sind den Schwestern der St. Francis Provinz sehr dankbar, dass wir so behütet und fürsorglich diese Tage erleben durften. Sr. Anjaly hat uns bei allen Fahrten in Bophal begleitet. Sr. Sara war unsere (Deutsch-) Köchin, die uns köstliche Speisen gezaubert hat.
Wir sind sehr bereichert zurückgekehrt und das Allerwichtigste, was wir aus Indien mitgebracht haben sind die Grüße, haupt-sächlich von den älteren Schwestern.
Herzliche Grüße
Sr. Vera und Sr. Anna Maria

 

Wie bereits erwähnt, durften die beiden Schwestern aus Deutschland einige Stationen besuchen und viele die in den 60er Jahren ausgebildeten Schwestern treffen. So sahen sie nicht nur manches, was aus dem Anfang in Nordindien wurde, aber   wurden von dem Land und ihre Sehenswürdigkeiten, als auch von der Armut der Menschen beeindruckt.

Ansprache von Sr. Anna Maria Weinmann

am 6. Januar 2025 in Bophal/Indien

anlässlich des 50-jährigen Jubiläums

der Rückkehr der Schwestern nach Indien:
 

Seine Exzellenz hochwürdiger Dr. Sebastian Durei Raj, SVD, Erzbischof von Bophal, liebe Provinzoberin Sr. Lucy und Team-Mitglieder der Francis Provinz und alle Anwesenden,
es ist für Sr. Vera und für mich eine große Freude und eine Ehre, hier bei Ihnen sein zu dürfen und diesen Tag mit Ihnen zu feiern. Zunächst möchten wir die Grüße von Sr. Erna Maria und von allen Schwestern der europäischen Region übermitteln. Wenn all die Schwestern hätten kommen können, die gerne gekommen wären, hätten wir ein eigenes Flugzeug anmieten müssen. Doch leider erlaubt es den meisten Schwestern das Alter und die Gesundheit nicht mehr. Umso viel mehr herzliche Grüße haben wir im Gepäck.
Gottes Wege sind unergründlich. Er ruft und beruft immer wieder Menschen, andere Wege zu gehen als die, die wir im Plan haben. In den 1960-er Jahren kamen mutige Frauen zur Missionierung nach Deutschland. Sie kamen unerschrocken und voller Gottvertrauen in ein fremdes Land mit einer fremden Sprache und Kultur. Ich kenne viele Geschichten aus dieser Zeit, die bis heute immer wieder erzählt werden. Nach 10 Jahren kehrten vier Schwestern nach Indien zurück. Es waren Sr. Marie Lourdes, Sr. Ignatia, Sr. Vincent und Sr. Silvia. Die damalige Provinzoberin Sr. Bernhilde überreichte den Schwestern ein Missionskreuz, und mit dem Segen aller Schwestern gingen sie, wie schon vor Jahren, voller Mut und Gottvertrauen in ihre Heimat zurück. Ein kleines Samenkorn wurde in die Erde gelegt. Welch großer Baum ist doch entstanden, wie viele Früchte hat er getragen, welch großer Segen ging davon aus. Dieser Baum wächst noch heute, und es ist für die Schwestern der Europäischen Region eine Freude, dies zu sehen. Seien Sie sicher, dass die Gebete unserer Schwestern Sie immer begleiten werden.
So gratulieren wir Ihnen nochmals ganz herzlich zu diesem Tag und danken Gott für Seine Führung und seine Begleitung.

Als Zeichen der Verbundenheit darf ich Ihnen eine Muttergottesstatue überreichen. Sie hing zuletzt im Refektor des Mutterhauses Kloster Erlenbad. Wir freuen uns, dass sie nun eine neue Heimat findet hier in Indien.
Herzlichen Dank und Gottes Segen für Sie alle.

 

Geschenk  zum

50-Jahriges Jubiläum

an die Schwestern

der St. Francis Provinz

von der Europäischen Region:

Eine Statue der

Mutter Gottes

aus der ehemaligen

Kloster Erlenbad

Hier sind einige Bilder aus dem Theaterstück präsentiert am Jubiläumsfest. Sie geben ein wenig Einblick in das kulturelle Reichtum der Regionen, Traditionen und Vielfalt der Herkunft der Schwestern in der St. Francis Provinz in Nordindien.

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