Corona der Schöpfung
Der Mensch gab sich selbst
den Ehrentitel:
Krone der Schöpfung.
Die Erde erlebt das anders.
Wir bewohnen sie nicht länger
als einen Wimperschlag
ihrer Geschichte
und schon haben wir sie
gründlich ausgebeutet.
In die Enge getrieben
Tiere, Pflanzen und Mitmenschen.
Verschmutzt und vergiftet die Elemente.
Die Erde will uns Heimat sein.
Sie birgt genug für unsere Grundbedürfnisse
aber nicht für die Gier von so vielen,
nicht für die Maßlosigkeit der Wohlhabenden.
Ihre Schätze sind kostbar und begrenzt.
Corona der Schöpfung:
das ist ein Weckruf an uns alle!
Corona trifft uns alle:
Einige Gewinner, viele Verlierer,
manche erwacht, andere versteinert,
verbohrt, vereinsamt, verstorben.
Fast alle versehrt.
Der Ruf wird laut,
alles solle wieder normal sein.
Alles? Bloß nicht!
Die Erde ist krank.
Unsere Systeme sind krank.
Wir aber wollen doch alle gesund sein.
An Corona spalten sich die Geister.
Notwendend wäre aber
ein gemeinsamer, guter Geist.
Wenn die Maskerade vorbei ist:
Was lernen wir aus dieser Lektion?
Geben wir unsere Kronen ab!
Ent-thronen wir uns!
Mut zur Demut!
Nehmen wir sie endlich an,
die Verantwortung für den Garten Eden!
Wir haben nur dieses eine Leben
auf dieser einen Erde.
Wir sind nicht allein und
nach uns will auch noch Leben werden.
Miriam Falkenberg
Wie sie in unserer judeo-christlichen Tradition
bekannt sind, finden die Gebote Gottes
im folgenden Text eine herausforderne Interpretation
für unsere moderne Zeit.
Besonders während wir weiterhin versuchen
mit der Pandemie, politische Spannungen
und Umweltkatastrophen zu leben,
gibt es endlos viele Fragen
im Bezug auf das Leben auf Erden.
Vielleicht ist es hilfreich, wenn wir uns
ganz persönlich fragen:
Was hat Gott uns- jede*m von uns -
mit diesen Geboten in die Hände gelegt?
In Deine Hände gelegt
Ich bin der Herr, dein Gott. Die Güter der Welt habe ich in eure Hände gelegt. Du wirst jedem deiner Mitmenschen lassen, was er zu Leben braucht.
dass du zum wohlhabenden Teil der Menschheit gehörst.
in Anspruch nimmst.
in Gerechtigkeit zu teilen.
P. Helmut Schlegel
Aus: Zehn Regeln für ein gelungenes Leben
Auch in Corona-Zeiten
wollen wir uns und andere anregen,
franziskanisch zu denken und zu agieren.
In der Natur um uns herum
gibt es eine Möglichkeit,
die Nähe Gottes
zu erfahren und zu genießen.
Was die Natur uns zu sagen hat
- nicht nur zur Corona-Zeiten-
unterstreicht ein Zitat von Khalil Gibran.
Aber das Herz
Der Mensch mit all seiner Klugheit kann nicht verstehen, was die Vögel sagen oder was der Bach vor sich hinmurmelt oder was die Wellen flüstern, wenn sie langsam und sanft den Sand berühren. Der Mensch mit all seiner Klugheit kann nicht verstehen, was der Regen spricht, wenn er auf die Blätter in den Bäumen fällt oder wenn er aufs Fensterbrett tropft. Er weiß nicht, was der flüchtige Wind den Blüten zu erzählen hat. Aber das Herz der Menschen ist imstande, die Bedeutung dieser Stimme zu fühlen und zu begreifen.
Khalil Gibran
Papst Franziskus und Hl. Franziskus
In seinem Enzyklika "Laudato si" betont Papst Franziskus seine besondere Beziehung zum Hl. Franziskus: erstens, durch die Wahl seines Namens als er Bischof von Rom wurde; zweitens, durch die Themen seines Lebens, die für den Papst gleich Programm werden sollten.
In seinem Enzyklika "Laudato si" spricht er von seiner großen Sorge um das gemeinsame Haus, unsere Erde,
und ihre Lebewesen.
Hl. Franziskus war ein Mystiker, der in Einfachheit und Harmonie mit Gott, mit anderen, mit der Natur und mit sich selber lebte.
Auch heute zeigt er uns, wie unzertrennlich die Verbindung ist, zwischen Sorge für die Natur, Gerechtigkeit für die Armen, gesellschaftliche Engagement und innerer Frieden.